In dem einen oder anderen Blog habe ich bereits immer mal wieder über das Thema Müll in Gambia berichtet. Und während meiner diesjährigen Reise habe ich Themen für eine Umweltgruppe an unserer Schule Sannehmentereng, Socialis for the Gambia, vorgestellt. Dabei habe ich auch anhand von Fotos gezeigt, dass der Müll in Deutschland früher mit Pferdewagen abgeholt wurde.
Maimuna Beyai, Journalistin, lebt in Gambia und hat einen Beitrag über das heutige Leben eines Eselkarren Müllsammlers aus ihrer Stadt geschrieben. Lesen Sie nachfolgend Maimunas Original Bericht in englischer Sprache. Eine deutsche Übersetzung ist im Anschluss angefügt.
Adama Trawally – a donkey cart rubbish collector in The Gambia.
The Gambia is one of the smallest countries in West Africa with a population of around 2.7 million people. Waste management is a complex problem. There is widespread waste dumping and inadequate infrastructure for example transport systems.
More than 700 tonnes1 of waste are collected every day, around 83%1 of the waste collected is disposed of inadequately. A large proportion of the waste consists of plastic bags, which were banned in 2015. Eight years have passed since The Gambia banned them, but the use and importation of plastic bags is still ongoing as there is no adequate substitute.
In The Gambia, household waste is often collected with donkey carts and taken to landfill sites such as Bakoteh. Poor road conditions, especially in the rainy season, make work difficult for people and animals. Contaminants in the rubbish or burning rubbish cause health problems. To draw attention to the situation, I interviewed donkey cart rubbish collector Adama Trawally.
Adama Trawally 29 year old and a father of two children has been collecting rubbish with his donkey cart for the past five years. He says:
“I work everyday from 8 am to 4 pm, and do at least three to four trips depending on the traffic at the landfill and make roughly around 500 Dalasis2 everyday. I have two donkeys and they are my life, they feed my family so I take proper care of them. In the rainy season I don’t feed them much because there are grasses everywhere. In the dry season I tend to spend money to feed them with groundnut or maize hay. In an unfortunate situation they fall sick I give them medication with the little knowledge I acquired these past years. But if the illness persists then I take them to the veterinary hospital.“
He concludes:“This is not the future I envisioned for myself. I wanted to be a businessman selling building materials but I don’t have the money to set it up.“
1 United Nations Environment Program (UNEP), 05.06.2023
2 Conversion 500 Dalasi are approx. 6,50 Euro
Text and Photo: Maimuna Beyai, November 2024
Adama Trawally – ein Eselskarren Müllsammler in Gambia.
Gambia ist eines der kleinsten Länder Westafrikas mit einer Bevölkerung von etwa 2,7 Millionen Menschen. Die Abfallbewirtschaftung ist ein komplexes Problem. Es gibt weit verbreitete Müllablagerungen und keine ausreichende Infrastruktur z. B. sind die Transportsysteme schlecht.
Täglich werden mehr als 700 Tonnen1 Abfall gesammelt und etwa 83 %1 des gesammelten Abfalls werden unzureichend entsorgt. Ein großer Teil des Abfalls besteht aus Plastiktüten, die im Jahr 2015 verboten wurden. Acht Jahre sind vergangen, seit Gambia diese verboten hat, aber die Verwendung und Einfuhr von Plastiktüten ist immer noch im Gange, da es keinen angemessenen Ersatz gibt.
In Gambia wird der Hausmüll oft mit Eselkarren abgeholt und zur Mülldeponie z. B. nach Bakoteh gebracht. Schlechte Straßenverhältnisse, besonders auch in der Regenzeit, erschweren Mensch und Tier die Arbeit. Im Müll vorhandene Verunreinigungen oder brennender Müll verursachen gesundheitliche Auswirkungen. Um auf die Situation aufmerksam zu machen, habe Ich den Eselkarren-Müllsammler Adama Trawally interviewt.
Adama Trawally, 29 Jahre alt und Vater von zwei Kindern, sammelt seit fünf Jahren mit seinem Eselskarren Müll ein. Er sagt: „Ich arbeite jeden Tag von 8 bis 16 Uhr und mache mindestens drei bis vier Fahrten, je nach Verkehr auf der Deponie und verdiene etwa 500 Dalasi2 am Tag. Ich habe zwei Esel und sie sind mein Leben, sie ernähren meine Familie, also kümmere ich mich gut um sie. In der Regenzeit füttere ich sie nicht viel, weil es überall Gräser gibt. In der Trockenzeit gebe ich Geld aus, um sie mit Erdnuss- oder Maisheu zu füttern. Wenn sie krank werden, gebe ich ihnen mit dem wenigen Wissen, das ich mir in den letzten Jahren angeeignet habe, Medikamente, aber wenn die Krankheit anhält, bringe ich sie in die Tierklinik“.
Abschließend sagt er: „Das ist nicht die Zukunft, die ich mir für mich vorgestellt habe. Ich wollte ein Geschäftsmann sein und Baumaterialien verkaufen, aber ich habe nicht das Geld, um das zu tun.“
1 United Nations Environment Program (UNEP), 05.06.2023
2 Umrechnung 500 Dalasi sind ca. 6,50 Euro
Text und Foto: Maimuna Beyai, November 2024, Übersetzung mit freundlicher Unterstützung von Deepl