Nachhaltigkeit in der Entwicklungszusammenarbeit

Am 7. September 2019 habe ich mit meinem Mann Karsten Schulz die Messe FAIR FRIENDS in Dortmund besucht. Wir waren von den vielfältigen Themen und nachhaltigen Angeboten überrascht. 

Insbesondere den Beitrag von Herrn Dr. Kischlat, German Doctors, zum Thema „Hilfe, die bleibt. Über die Nachhaltigkeit in der Entwicklungshilfe“ fanden wir informativ und sehr interessant. Nachdrücklich hat er darauf hingewiesen, dass es sich nicht nur um reine Entwicklungshilfe sondern eher um eine Entwicklungszusammenarbeit handelt. Die Menschen vor Ort werden ausgebildet, damit sie später eigenständig im Gesundheitsbereich arbeiten können.
Im Anschluss an den Vortrag haben wir die Gelegenheit für einen intensiven Gedankenaustausch mit ihm an seinem Stand der German Doctors genutzt. Vielleicht kreuzen sich unsere Wege ja irgendwann einmal, wir würden uns freuen.

Auch unser Verein Socialis for the Gambia trägt ein kleines Stückchen dazu bei, dass den Kinder und Jugendlichen zukünftig eine bessere Lebensqualität ermöglicht wird. In Brufut gibt es einen Kindergarten sowie eine Schule und die Jugendlichen haben nach der Schule die Möglichkeit, eine Ausbildung als Schneider, Friseur oder Schreiner zu absolvieren. In Sintet gibt es zusätzlich zur Schneiderausbildung auch eine Ausbildung in der Landwirtschaft.

Gambia, Brufut, Ausbildung Schneider/innen

Natürlich gibt es viele weitere Projekt in Gambia, überwiegend mit dem Ziel, den Menschen vor Ort Unterstützung zu bieten, um sich eine Zukunft in ihrem eigenen Land aufzubauen. Dann werden sie auch nicht ihre Heimat und ihre Familien verlassen, um mit einem Schlauchboot übers Mittelmeer zu fahren mit dem sie vielleicht niemals in Europa ankommen.

Die Seebrücke Dortmund, eine örtliche Gruppe der Seebrücke Deutschland hatte auf der FAIR FRIENDS in einer der Messehallen ein Schlauchboot aufgebaut, welches aus dem Mittelmeer geborgen wurde. Hier konnte man ausprobieren, wie es sich anfühlt, auf so einem Boot zu sein. Unvorstellbar, wie quälend eine Überfahrt in einem überladenen Boot auf offener See sein muss.
Exemplarisch war auf dem Boden der Messehalle ein kleiner Bereich markiert, welcher das Platzangebot auf solch einem Boot für 6 Menschen darstellen sollte. Wir haben zusammen mit vier weiteren Menschen für vielleicht eine Minute schweigend innerhalb der Markierung zusammen gestanden. Ich finde keine passenden Worte, es ist menschenunwürdig.
„Wir geben den Menschen, die auf dem Mittelmeer umkamen einen Namen, damit sie nicht vergessen werden.“ Auf einem großen Banner aus Planen waren Namen der vielen Verstorbenen aufgeschrieben, darunter auch viele Kinder.

Und so etwas passiert im 21. Jahrhundert – Menschen fliegen zum Mond, Künstliche Intelligenz kommt zum Einsatz – aber es gibt seit Jahren keine generelle Lösung für Menschen, die ihre Heimat z. B. wegen Krieg, Hunger oder aus politischen Gründen verlassen haben.