Afrikanische Union bringt „größte Freihandelszone der Welt“ auf den Weg

Die Afrikanische Union (AU) hat sich als Fernziel ein geeintes und wohlhabendes Afrika gesetzt. Hierzu wurde im Jahr 2013 zum 50. Jahrestag die Agenda 2063 aufgestellt. Ein Zukunftsprojekt welches die afrikanischen Völker für ihren Kontinent wollen und nicht die Entwicklungshelfer anderer Länder für Afrika. Es geht um die Umsetzung von vielen verschiedenen Themen wie Modernisierung der Landwirtschaft, Bildung, Klimawandel, Infrastruktur, Frauenrechte, Zugang zu Elektrizität, Gesundheitswesen und so weiter.

Ein Flagship Projekt der Agenda 2063 ist das Abkommen African Continental Free Agreement (AfCFTA). 54 der insgesamt 55 Mitgliedstaaten der AU sind bis Mail 2019 dem AfCFTA beigetreten, nur Eritrea ist nicht dabei.  Ab sofort sollen die Mitgliedsstaaten bestehende Handelshemmnisse, wie z. B. hohe Einfuhrzölle oder bürokratische Hürden abbauen und so den innerafrikanischen Handel ankurbeln. Handelsstreitigkeiten sollen künftig untereinander nach gemeinsamen Regeln geklärt werden.

Ich vermute, dass Volker Seitz, Autor des Buches „Afrika wird armregiert oder Wie man Afrika wirklich helfen kann“ dieses Abkommen als einen richtigen Schritt in die Zukunft Afrikas ansieht. Durch eine gute Schul- bzw. Ausbildung, kreative Ideen sowie die eigene Vermarktung z. B. der Bodenschätze kann die Unabhängigkeit von anderen Staaten wie China, Amerika oder Europa erreicht werden.

Ein aktuelles Beispiel möchte ich Ihnen gerne nennen. Auf unserer Reise im März 2019 nach Gambia, konnten wir die im Januar eröffnete Brücke über den Gambia bestaunen. Es ist die einzige Brücke, die die beiden Landesteile nördlich und südlich des Flusses miteinander verbindet. Der Trans-Gambia Highway, im Nachbarland Senegal als Transgambienne bekannt, ist nun durchgehend befahrbar und verbindet beide Länder.

lange LKW Schlangen bilden sich vor der Fähre zur Überfahrt über den Gambia, Ostern 2017
Brücke über den Gambia, März 2019, die Stadt Soma liegt im Süden und Farafenni im Norden.