Die Besucher meines Gambia Nachmittags im August diesen Jahres haben Thomas März-Kronfeld, Vorstandsmitglied von Socialis for the Gambia, bereits kennen gelernt. Er hat mir den Jahresbericht des Vereins verbunden mit Weihnachtsgrüßen und Neujahrswünschen für meinen Blog zur Verfügung gestellt. Viel Spaß beim Lesen:
Liebe Vereinsmitglieder, liebe Freundinnen und Freunde von Socialis for The Gambia e. V.
Ein weiteres außergewöhnliches Jahr geht zu Ende. Kaum haben wir zu Beginn des Jahres geglaubt, Corona in den Griff zu bekommen, da schockten uns die Meldungen über einen Krieg in Europa, der die gesamte Welt ins Wanken zu bringen scheint. Stockende Getreidelieferungen aus der Ukraine lösen Ernährungsnotstände im globalen Süden aus. Die größte Herausforderung, die Klimawende, liegt noch vor uns. Es stellen sich zentrale Fragen:
Wie können wir Verzweiflung, Zynismus, Gleichgültigkeit und aggressive Leugnung überwinden?
Was führt uns aus der Zukunftsdepression
Wie können wir mit Gefahren und Krisen umgehen lernen?
Wie entsteht Zukunft in unseren Köpfen?
Ich habe vor kurzem einen interessanten Artikel von Christian Felber gelesen, dem Gründer der Gemeinwohlökonomie. Die Gemeinwohl-Idee hat ein ganzheitliches Verständnis des Wirtschaftens. Wichtige Stichworte in diesem Kontext sind für Felber sozialer Zusammenhalt und Gerechtigkeit, sowie die Idee ökologischer Menschenrechte. Felber fordert eine Bildungserweiterung, bei der Kinder den Wert von Emotion lernen, wie z. B. solidarisches Handeln, Kooperation, das Annehmen des eigenen Körpers und die Liebe zur Natur.
Zukunft entsteht, wenn Beziehungen gelingen: Zu kooperieren, anderen zu helfen und Gerechtigkeit walten zu lassen ist eine global anzutreffende, biologisch verankerte menschliche Grundmotivation. Dieses Muster zeigt sich über alle Kulturen hinweg (Zitat: Medizinprofessor und Psychotherapeut Joachim Bauer – „Prinzip Menschlichkeit“).
Haben wir also den Mut, uns auch weiterhin für eine zukunftsfähige Zivilgesellschaft zu engagieren. Machen und helfen Sie mit!
Unser Schulprojekt in Gambia ist ein gutes Beispiel für eine gelingende Kooperation seit über 20 Jahren. Über 600 Kinder mit über 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schätzen unser Engagement und Ihre Spendenbereitschaft. Vereins- und Vorstandsmitglieder, die im vergangenen Jahr die Schule besucht haben, spiegeln uns nach ihrer Rückkehr die Dankbarkeit der Menschen in Gambia.
Im Januar 2022 erhielten alle Beschäftigten erneut einen Sack Reis. Im Mai, zum Ende des Ramadans/Zuckerfest, überreichte Hatab, zusätzlich im Auftrag des Vereins, allen einen Sack Zucker. Die Lebensmittelpreise im Land explodieren. Ein Sack Reis kostete im März 2021 umgerechnet 29 €, im November 2022 ca. 50 €. Daher ist es uns wichtig, neben einem regelmäßigen Gehalt, das wir im Sommer angepasst haben, die Menschen zusätzlich mit Nahrungsmitteln zu unterstützen.
Personelle Fluktuation an einer Schule dieser Größenordnung bleibt nicht aus. Ein langjähriger Lehrer, Ebrima Jallow, ist an die Government School gewechselt. Er will parallel studieren und sucht neue Entwicklungsmöglichkeiten an einer Secondary School. Morche Assine ist neuer Religionslehrer. Er unterrichtet die christlichen Schülerinnen und Schüler. Unser Hausmeister Ba Foday Janneh ist am 28. Januar verstorben. Im Oktober begrüßte das Team zwei neue Lehrkräfte, Marie Zan Sanyang und Binta Jaru, eine ehemalige Schülerin unserer Schule 😊.
Die Instandhaltungsmaßnahmen an der Schule schreiten fort. Am GMG-Block, in dem der Computerraum untergebracht ist, wurde das gesamte Dach samt Dachstuhl und Trapezblech erneuert. Über neue Schulbänke können sich nun Dank einer großzügigen Spende aus Dortmund zwei Klassen freuen.
Mitte September gab es heftige Regenfälle im Land. 15 m unserer Schulmauer sind eingestürzt. Mit vielen helfenden Händen vor Ort konnte die Mauer in nur 2 Wochen wieder aufgebaut werden.
Die beiden sechsten Klassen sind am 1. Juli zu ihrem 3tägigen Schulausflug aufgebrochen, um historische Stätten und die Kultur in ihrem Land kennen zu lernen – alljährlich ein Highlight für die Abschlussklassen. Janjanbureh, die Steinkreise zu Wassu und die Sklaveninsel, bekannt aus der Familiensaga „roots“, waren u. A. Ziele ihrer Reise.
Noch in diesem Jahr geht unsere Photovoltaik-Anlage in Betrieb. Sie konnte zu 100 % über eine Spende finanziert werden. Durch die Speichermöglichkeiten ist die Schule nun stromunabhängig. Umweltthemen, wie erneuerbare Energien, stehen künftig auf dem Lehrplan. Die 6. Klasse kümmert sich mit Ihrem Lehrer Omar um die wöchentliche Einspeisebilanz. Die Computerlehrerin fertigt mit den Schülerinnen und Schülern eine Excelliste an. Die Mädels und Jungs lernen im Team zu arbeiten. Auch für die 14tägige Reinigung der Solarpanels auf dem Dach werden sie verantwortlich sein. Dies ist ein erster Schritt in einen fächerübergreifenden Unterricht.
Neben den Lehrkräften, Köchinnen, Hausmeistern und Nachtwächtern beschäftigt die Schule einen Schreiner. Dieser ist in einem kleinen Gebäude auf dem Schulgelände untergebracht. Er ist für Reparaturen und kleine Schreinerarbeiten zuständig und arbeitet mit einfachem Werkzeug ohne elektrische Maschinen. Von Oktober 2022 bis März 2023 bekommt Tamba Landing Unterstützung aus Deutschland. Der Sohn unseres langjährigen und engagierten Mitglieds Lamin Sowe ist gerade in Gambia. Ansumana Sowe (22) ist in Deutschland geboren und möchte nun seine Verwandten in Gambia und deren Kultur näher kennenlernen. Im Gepäck hat er einige seiner Schreinerwerkzeuge. Er hat im Sommer in Deutschland seine Schreinerausbildung abgeschlossen. Ansumana wohnt in Gambia bei der Familie seines Onkels in Kololi/Serekunda und fährt jeden Tag an die Schule. Auf den Bildern sind die restaurierten Stühle zu sehen.
Wir, die Vorstandschaft und die vielen Helferinnen und Helfer hier vor Ort sind dankbar für das große Engagement aller, die unsere Initiative in Gambia seit über 20 Jahren unterstützen. Herzlichen Dank an Sie für die finanzielle Unterstützung und Treue als Mitglied und/oder Spender. Sie leisten dadurch einen unverzichtbaren Beitrag zum Erhalt unserer Schule. Die Verständigung der Menschen und Völker ist ein wichtiger Aspekt unseres Lebens. Jede Begegnung weckt Verständnis für die Bedürfnisse und Anforderungen anderer – im Kleinen wie im Großen. Begegnungen machen Spaß und bringen uns weiter.
Sie suchen sicherlich noch ein Weihnachtsgeschenk für Ihre Liebsten. Schenken Sie doch einen Gutschein für ein gambisches Menü at Home. Am Freitag, 20. Januar 2023 kochen wir wieder reichlich „Domoda“ – Rindergulasch mit Erdnussbutter, sowie eine vegane Variante für Sie. Als Beilage gibt es Couscous und ein herzhaftes Ananas-Mango-Chutney. Auch das typisch gambische Weißbrot „Tapalapa“ darf nicht fehlen. Ein Wonjotee aus Hibiskusblüten aus Gambia und Erdnusskekse als Nachtisch runden das Menü ab. Eine Vorbestellung sowie Gutscheinverkauf sind unter info@socialis-for-the-gambia.de oder unter den Telefonnummern 09621 31754 oder 09621 62709 möglich. Bitte Vor- und Nachname, Anzahl der gewünschten Essen, Telefonnummer und/oder Mailadresse angeben. Das Essen kann am Freitag, 20. Januar, zwischen 15.30 Uhr und 18.30 Uhr vor dem Kücheneingang des Caritas-Altenheimes in der Ägidienstraße in Amberg abgeholt werden. Wir wünschen heute schon einen guten Appetit.
Genießen Sie die restlichen Tage im Advent und freuen Sie sich auf die vor uns liegende staade Zeit.
Wir wünschen Ihnen bereits heute ein gesegnetes Weihnachtsfest. Genießen Sie die Zeit mit und in Ihrer Familie und kommen Sie gut ins Jahr 2023.
Zum Gambia Nachmittag im August diesen Jahres hatte ich geplant, Ihnen kleine Moringa Pflanzen 🌱 zum Mitnehmen anzubieten. Den Samen hierfür hatte ich von meiner Reise im März mitgebracht. Obwohl ich die kleinen Anzucht Töpfchen bei niedrigeren Temperaturen immer vom Balkon in die Wohnung gestellt habe, damit sie nicht frieren und sogar mit ihnen gesprochen habe, war es mir nicht gelungen, daraus Pflanzen zu ziehen 😌 Alternativ hatte ich den aus Gambia mitgebrachten Tee 🍵 zum Mitnehmen bereitgestellt.
Auf Empfehlung meiner Tochter musste und wollte nun ihre Freundin Moni ran, sie hat nämlich zwei „grüne Daumen“. Am Gambia Nachmittag habe ich ihr zum Abschluss Moringa Samen mitgegeben. Und letzte Woche habe ich ein Foto ihrer Moringa Pflanze erhalten, schauen Sie:
Und was ist nun das Geheimnis: Moni hat zwei Samen bekommen und beide mit einer Feile etwas angeraut, da die Moringa Samen sehr hart sind. Die Erfahrung hat sie bereits mit Bonsai Samen gemacht, die ähnlich hart sind. Im Anschluss erhielten die Samen ein langes Bad. Nach 48 Stunden wurden die eingeweichten Samen in Bonsai Erde eingepflanzt und der Topf mit Frischhaltefolie zugedeckt. Nun war ihre Geduld gefragt. Täglich hat Moni die Erde mit etwas Wasser befeuchtet und gewartet. Von den beiden Samen keimte nach circa 14 Tagen nur Einer, der aber wächst und gedeiht.
Vielen lieben Dank an Moni 🤗 vielleicht erhalten wir demnächst einen Bericht, ob der erste Tee geschmeckt hat.
Mein Fazit: ich habe ein „gutes Herz“ aber keinen „grünen Daumen“ 😉 Ich wünsche Ihnen allen eine zufriedene Vorweihnachtszeit mit vielen glücklichen Momenten. Ihre Heike Hagemann
Der Moringa- auch Meerrettichbaum genannt stammt ursprünglich aus Nordindien. Von hier aus verbreitete er sich u. a. bis nach Afrika. Die Früchte bzw. Schoten werden ca. 60 cm lang, bis zu 3 cm dick und beinhalten pro Stück rund 20 bis 30 Samen.
Moringa Blätter, -Früchte und -Samen enthalten eine Vielzahl von Vitaminen, Mineralstoffen und Sekundären Pflanzenstoffen, die auf verschiedenste Organe und Stoffwechselzyklen einwirken.
Der gesundheitliche Nutzen: Senkung von Blutdruck und Cholesterinspiegel, Behandlung von Magen- Darm-Problemen, Unterstützung bei einer Diät, Entgiftungsprozeß von Leber / Niere für ein frisches reineres Hautbild, stimmungsaufhellende Unterstützung für die Psyche, natürliche Alternative zur Klärung und Reinigung von Wasser.
Der Moringa Baum ist ein schnellwüchsiges Gewächs. Somit können Sie schnell frische Blätter ernten, um daraus Tee herzustellen oder z. B. einen Salat würzen.
Gambia, Brufut, Moringa Baum, März 2022 im Garten von Waltraud
Erst vor kurzem hatte unser Vereinsmitglied Peter am Gambia Nachmittag im Lebensart Café über die aktuelle Lebenssituation, den Klimawandel und die Auswirkungen der Inflation in Gambia berichtet. Meine Wahrnehmung ist, dass viele unserer Gäste großes Interesse gezeigt haben. Insofern möchte ich Sie über die Auswirkung der starken Regenfälle an unserer Schule in Brufut informieren.
Karin Neumüller, Vorstandsmitglied aus Amberg, hat mir aktuelle Fotos geschickt, die sie von unserem Manager Hatab Beyai erhalten hatte. Aufgrund der ungewöhnlich heftigen Regenfälle in der letzten Zeit hat unsere Schulmauer nicht mehr standgehalten und war in der Nacht auf einer Länge von ca. 15 m eingebrochen.
Sofort am nächsten Morgen wurde eine provisorische Abgrenzung gebaut. Nach der Regenzeit muss dann wohl eine neue Mauer gebaut werden.
Im Jahr 2021 hatte ich Fotos von der frisch gestrichenen Mauer erhalten und in diesem Blog darüber berichtet. Und links ein Foto meiner Reise im März 2022.
Um unsere Schule in einem guten Zustand zu erhalten, unternimmt der Verein alle möglichen Anstrengungen um die Kosten für den Bau einer neuen Mauer aufzubringen. Falls Sie uns gerne dabei unterstützen möchten, jede Spende ist willkommen.
Sobald die Schule nach der Regenzeit wieder beginnt, schreibe ich einen neuen Blog über die neuen Schulmöbel für die 5ten und 6ten Klassen, gesponsert von der Murtfeldt GmbH & Co. KG. Bis dahin wünsche ich Ihnen einen sonnigen Start in den Herbst“, Ihre Heike Hagemann
Nach langen Vorbereitungen und immer wieder geänderten Corona Einreisebestimmungen hatte ich endlich alle Dokumente zusammen: Impfzertifikat für Belgien und Gambia, Passenger Locator Form für den Transit in Belgien, die elektronische Einreisemeldung für die Rückreise nach Deutschland, Pass, und die Bordkarten. Aktuell gibt es keinen Direktflug von Deutschland, so dauerte meine Anreise von Frankfurt über Brüssel und Dakar nach Banjul 11 Stunden. Unterwegs hatte ich nette Gesellschaft, neben mir saß ein Senegalese, der mir von seiner deutschen und seiner senegalesischen Frau erzählt hat sowie von seinem Business mit gebrauchten Autos, Kühlschränken usw. Mehr recht als schlecht klappt es mit meinem Englisch, wie gut, dass Oumar, so hieß der junge Mann, auch etwas Deutsch verstand. Zum Abschied sagte er mir, falls ich interessante gebrauchte Autos anbieten könne, solle ich mich einfach bei ihm melden.
Nachdem ich dann in Banjul gelandet war und 20 € Sicherheitsgebühr bezahlt hatte, mein Fingerabdruck gescannt und ein digitales Foto von mir erstellt wurde, ich die Impfunterlagen gezeigt sowie endlich mein Gepäck hatte, wurde dies jetzt erst noch einmal kontrolliert. Und dann habe ich es endlich geschafft. Waltraud, meine deutsche Freundin, wartet schon in der Ankunftshalle auf mich. Es war ein herzliches Wiedersehen nach drei Jahren. Und das erste was sie sagt, hier gibt’s kein Corona, nimm Deinen Mundschutz ab. Und den habe ich weder im Hotel noch sonst irgendwo gebraucht, nur zur Besichtigung einer Krankenstation, aber dazu später mehr. Bis ich dann im Hotel alles ausgepackt hatte, war es schon nach Mitternacht und ich habe geschlafen, bis mich das Vogelgezwitscher geweckt hat.
Aufgrund der langen Anreise haben wir für Sonntag einen langen Strandspaziergang geplant. Am Strand habe ich viele neue Holzhütten und auch gemauerte Häuschen gesehen, an denen Getränke verkauft und Strandliegen angeboten werden. Der jeweilige Strandbereich wird sauber gehalten. Je weiter man sich allerdings entfernt, umso mehr Müll insbesondere auch Plastik liegt herum. Alle hoffen, dass der Tourismus endlich in Gang kommt um wieder eine helfende Einnahmequelle zu haben, denn auch in Gambia ist der Preisanstieg deutlich spürbar.
Brufut Strand – Vitamin Sea
Unterwegs bei einer Pause an solch einer Strandbar treffen wir ein sympathisches holländisches Ehepaar, welches seinen vorzeitigen Ruhestand in einem eigenen Haus in Gambia genießt. Die beiden sind glücklich und zufriedenen mit dieser Lösung. Und ich überlege im Stillen, ob ich noch drei Jahre bis zur Rente warten soll oder vielleicht doch nach 45 Arbeitsjahren vorzeitig den nächsten Lebensabschnitt genießen möchte?
Montag morgens ist es soweit, endlich nach drei Jahren besuche ich unsere Schule in Brufut. Unser Vereinsmanager Mr. Hatab Beyai ist vor Ort und stellt mir unseren neuen Schuldirektor Mr. Oumar Jammeh vor.
Mr. Hatab Beyai, Heike Hagemann, Mr. Oumar Jammeh
Brufut Schule – alles schaut gepflegt aus
Mr. Jammeh unternimmt mit uns einen Rundgang über das Schulgelände sowie durch alle Klassen. Wir schauen den Computerraum, den erweiterten Schulgarten sowie das Kreativhaus an und begrüßen unsere Köchinnen, die mich wieder erkennen und nach meinem Mann fragen. Heute werden – vor den Osterferien bzw. dem bevorstehenden Ramadan – in allen Klassen Tests geschrieben.
Dieses Jahr hatte ich mir vorgenommen, Zeit in den Nursery Klassen zu verbringen also bei den 4- bis 6-jährigen Kindern. Wichtig ist, dass die Kleinen in dieser Zeit Englisch lernen damit sie später in der Primary School dem Unterricht folgen können. Denn zuhause wird häufig in einer der vielen einheimischen Sprachen gesprochen, wie zum Beispiel Mandinka. Ein Mitarbeiter in meinem Hotel erzählte mir, dass sein Sohn auf unsere Schule von Socialis for the Gambia geht und dass er zuhause mit ihm Englisch spricht. Das könnte eine Ursache für den unterschiedlichen Bildungsstand der Kinder sein.
Auch bei den Kleinen wurden heute Tests geschrieben. In einer der 1. Klassen wurde gerade der Rechentest verteilt. Hier sollten die Kinder von den Zahlen 1, 2, und 3 eine Verbindungslinie zu Bildern der entsprechenden Anzahl ziehen. Das ist für vierjährige schon recht schwierig und so wurde oftmals ein Radiergummi von der Lehrerin geholt um zu korrigieren.
Brufut – Nursery Rechentest
Die Kinder der zweiten 1. Klasse hatten gerade den Schreibtest erhalten z. B. sollte der Buchstabe ‚a‘ mehrmals untereinander geschrieben werden.
Brufut – Nursery Schreibtest
Brufut – Nursery Kunst Test
In einer der 2. Klasse sollten die Kinder zum Beispiel Formen ausmalen. Hierzu musste die Lehrerin allerdings erst die Buntstifte anspitzen. Wir haben ihr geholfen, die Kinder konnten zügig beginnen und wir waren mittendrin. Immer wieder kamen sie zu uns um stolz ihr Kunstwerk zu zeigen.
In den Klassenräumen sind diverse Abbildungen an den Wänden z. B. mit einem Wort sowie dem entsprechenden Bild dazu.
Und in jedem Klassenzimmer steht ein Kübel mit Wasser, aus dem die Kinder bei Bedarf mit einem Becher schöpfen und trinken dürfen.
Am späten Nachmittag fahren wir zu Waltraud nach Hause. Sie lebt in ihrem eigenen Haus und hat sogar ein kleines Häuschen für ihre Nachtwächterfamilie auf ihrem Grundstück gebaut. Während meiner letzten Reise im März 2019 hatte ich den Rohbau angeschaut und jetzt ist alles fertig.
Im Garten wachsen Bananen, Moringa, Cashews, Zucchini, Papaya usw. Waltraud arbeitet für eine deutsche Firma, die ein Business in Gambia aufbaut und ist mit Alhagy, einem Gambianer, verheiratet. Sie hat sich extra eine Woche Urlaub genommen, um mir Land und Leute näher zu bringen. Heute Abend haben wir beiden gekocht und später gemeinsam mit Ihrem Mann gegessen.
Am nächsten Morgen geht’s früh lost, wir wollen zu unserem zweiten Vereins Standort nach Sintet fahren und auf dem Rückweg in Bintang den kleinen Femere und seine Mutter Binta besuchen. Unterwegs nehmen wir einen Feuerwehrmann mit, der einen weiten Weg zu seiner Dienststelle hat.
Ja und wir halten natürlich wieder bei dem Honighändler an. Dort wird schon wieder das nächste Gebäude gebaut. Ich übergebe ihm eine große Packung Wildblumensamen für Wildbienen, den mein Mann von der Deutschen Wildtierstiftung erhalten hatte. Der Imker hat sich riesig gefreut. Und natürlich kaufe ich wieder den intensiv schmeckenden Honig und hoffe wie die letzten Male, dass ich die Flaschen heile nach Hause bekomme.
Honighändler
Wir kommen in ein Gebiet mit vereinzelten Polizeikontrollen d. h. langsam fahren, freundlich grüßen und hoffen, dass man weiterfahren darf. Eine Polizistin lässt uns stoppen, aber Waltraud kennt einen neben ihr stehenden Beamten, spricht ihn an und es gibt ein großes Hallo. Wir steigen aus, gehen in sein kleines Büro und die beiden haben einiges zu erzählen.
In Sintet angekommen, werden wir herzlich empfangen. Lamin, unser Landwirtschaftslehrer, zeigt uns stolz die Pflanzungen. Im Außenbereich hat er größere Pflanzen u. a. Bananenstauden als Windschutz gepflanzt. Das Gelände wird mittlerweile als Women Garden genutzt, d. h. die Frauen der umliegenden Dörfer bauen hier ihr Gemüse an. Die Schulkinder kommen nachmittags, um mit dem Brunnenwasser die Pflanzen zu bewässern.
Sintet – Womengarden
Sintet – Schulkinder am Brunnen
Hinter der Mauer unseres Grundstücks steht ein wunderschöner, großer, stolzer Silktree, die weißen Büschel Baumwolle fliegen wie Schnee durch die Luft. Waltraud würde dieses Material gerne mit einer Spinnmaschine weiterverarbeiten.
Sintet – Silktree, Lamin und Waltraud
Kaddy, die Schneiderlehrerin, zeigt uns den Raum mit den Nähmaschinen. Ein Schneiderschüler ist fleißig an seiner Maschine. Die Schülerinnen kommen erst nachmittags, da sie erst ihre Familien versorgen und kochen müssen.
Sintet Schneiderei – Lehrerin Kaddy
Am frühen Nachmittag fahren wir zurück und werden einen Stopp in Bintang machen. Ich bin so gespannt, ob wir Binta und ihren Sohn Femere antreffen. 2017 hatte ich die beiden auf meiner ersten Gambia Rundreise kennen gelernt und 2018 sowie 2019 besucht. Drei lange Jahre sind vergangen. Treffen wir die beiden ohne Voranmeldung an?
Unglaublich, Binta sieht und erkennt mich sofort, ihre Augen strahlen, unterhalten können wir uns nicht, da ich ihre Sprache nicht spreche – wir verstehen uns auch ohne Worte. Sie holt sofort ihren Sohn Femere. Ich hatte für den Kleinen ein Bilderbuch mit Abbildungen und den entsprechenden englischen Begriffen mitgebracht.
Bintang – Besuch im Dorf bei Binta und Femere
Binta hat mich in ihren kleinen Schlafraum mitgenommen und unter der Matratze alle Fotos, die ich ihr jeweils bei meinen Besuchen geschenkt hatte, hervorgeholt. Ich war sehr gerührt, dass sie die alle aufbewahrt hatte. Und dann hat sie mir einen traditionellen Mandinka Stoff als Geschenk übergeben.
Traditioneller Mandinka Stoff
die alten Fotos von 2017,2018,2019
An dem kleinen Verkaufsstand habe ich Femere noch einen neuen Ball gekauft, er ist so schnell ganz stolz damit zurückgerannt, dass ich kaum noch ein Foto machen konnte. Dann heißt es Abschied nehmen damit wir noch im Hellen zurück fahren können.
Femere mit seinem neuen Ball
Abschied von Binta und Femere
Der Rückweg zog sich lang hin. Zwischendurch hatte uns noch eine Polizeisperre angewiesen, drei Schülerinnen mitzunehmen. Insgesamt waren wir heute ca. 300 km unterwegs. Müde und mit vielen neuen Eindrücken bin ich dann abends im Hotel angekommen.
Am Mittwoch haben wir uns mit Hatab und den Amberger Vereinsmitgliedern Otto und Theresia Finger sowie ihrer Tochter am Skillcenter in Brufut getroffen. Awa, unsere Organisatorin vom Skillcenter, hat uns herumgeführt.
Treffen am Skillcenter in Brufut
Brufut Skillcenter – in der Schneiderei werden zur Zeit Taschen genäht
Brufut Skillcenter – die Friseurinnen haben aufwändige Flechtfrisuren und ihr Können beim Schminken von Gesichtern gezeigt
Brufut Skillcenter – das Praktikantenhaus wartet auf neue, interessierte, junge Menschen, die einmal ein halbes Jahr in Gambia hospitieren möchten
Brufut Skillcenter – Awa zeigt uns den zur Straße geöffneten Shop
Anschließend gehe ich gemeinsam mit Waltraud zum Brufut Health Center. Ich habe Glück, eine freundliche Mitarbeiterin nimmt sich die Zeit uns alles zu zeigen. Die Station wurde wohl vor kurzem mit Mitteln von Holländern und Belgiern frisch renoviert. Für Menschen, die nicht gut lesen können, wird viel in Bildsprache dargestellt und es wurden informative Poster aufgehängt.
Brufut – Health Center
Brufut – Health Center Wartebereich
Brufut Health Center – Information zur Polio Impfung
Abends hatte ich Hatab zum Essen eingeladen. Nach langen drei Jahren gab es so viel zu erzählen. Persönliches, sowie Vereinsthemen und wir haben uns auch über die eine oder andere meiner Beobachtungen in Gambia unterhalten. Zwei Stunden alles in Englisch.
Unglaublich, Donnerstag bin ich aufgewacht und meine englisch geträumt zu haben. Heute fahren wir zu Mama Africa. Isha Fofana hat hier auf einem großen Gelände ein wunderschönes Art Center aufgebaut. Wir spazieren durch einen blühenden Garten und schauen uns anschließend die umfangreiche Kunstsammlung im Innenbereich an, leider dürfen wir hier keine Fotos machen.
Eingangsbereich – das Tor mit wunderschönen Verzierungen
Und wir besuchen das dazugehörige Gesundheitsgebäude. Auf der Website von Mama Africa gibt es den Verweis auf die Kooperation zu einem schweizerischen Projekt Kendeyaa* – Natural Health Care & Education, The Gambia von HMSwiss. Interessierte junge Menschen werden zu Homöopath*innen ausgebildet um anschließend praktisch im Ambulatorium (tägliche Sprechstunden) zu arbeiten oder mit sogenannten Mobile Clinics auf Anfrage verschiedene Dörfer und Quartiere besuchen um die Leute vor Ort ambulant zu behandeln.
Waltraud hat eine Frage bzgl. eines Hautproblems und erhält ohne Termin eine Beratung sowie Globuli und einen Folgetermin – bisher kostenlos.
Schrank mit Globuli
Vor der Weiterfahrt sehe ich von Weitem zwei Windräder, es sind bewusst die ersten, die ich in Gambia gesehen habe.
Zwei Windräder in der Nähe von Tanji
Auf dem Rückweg halten wir in dem Fischerstädtchen Tanji. Hier stinkt es extrem unangenehm nach Fisch. Wir gehen über den Markt und laufen bis runter zum Strand, wo Menschen mit Schubkarren auf die Rückkehr der Fischerboote warten. Ich habe hohen Respekt vor den Menschen, die hier leben, unter welchen Umständen sie versuchen ihren Lebensunterhalt zu sichern. Unsere Welt ist im Ungleichgewicht – schwarz oder weiß und reich oder arm – aber die Verteilung ist definitiv kaputt.
Tanji – warten auf den Fisch
Bevor es heim geht, freuen wir uns auf einen Besuch bei Peter und seiner Familie in der Nähe des bird watching points in Brufut. Sie sind auch Vereinsmitglieder von Socialis for the Gambia. Gemeinsam mit einem sympathischem jungen Gambischen Ehepaar haben sie ein Haus gebaut, autark mit Solaranlage und Brunnen, und wohnen dort gemeinsam. Wir wurden herzlich empfangen und bewirtet. Es gab zu so vielen Themen rund um den Verein und Gambia einen intensiven Gedankenaustausch, sodass der Nachmittag viel zu schnell verging.
Blue Kitchen – Bäcker Peter
Freitag morgens halten wir auf dem Weg nach Serekunda an dem Projekt Blue Kitchen an. Es gibt einen Women Garden, ein Restaurant und eine Bäckerei. Waltraud erzählte mir, dass die Ausbildungsstellen hier früher sehr begehrt waren, aber zurzeit wohl nicht angeboten werden. Für unterwegs kaufen wir uns ein kleines Brot bei Bäcker Peter, es schmeckt wie in Deutschland!
Serekunda
Der anschließende Rundgang in Serekunda hat alle meine Sinne extrem gefordert. Es war hektisch, laut, schwülwarm, viele Menschen und Autos sind unterwegs, der Weg war uneben und mal Sand mal Stein – mein oberstes Ziel war, bloß Waltraud nicht aus den Augen verlieren und auch nicht mein Mobile, denn darauf sind Impfpass und Flugdaten für die Heimreise.
Abends laden mich Waltraud und Alhagy zu ihrem Hochzeitstag zum Essen ein. Es war ein netter Abend mit Gesprächen über das Leben in Deutschland sowie in Gambia.
Und von unseren Plätzen aus konnten wir das bunte Straßengeschehen sowie live einen Straßenkünstler oder auch Musikgruppen miterleben, die sich ein paar Dalasi verdienen wollten.
Senegambia Strip, Pizzeria Paradiso
Abschließend möchte ich Euch auch noch einige Beobachtungen von Land und Leuten mitteilen. Gambia hat sich in den letzten drei Jahren verändert. Der Flughafen wurde modernisiert, sodass Ein- und Ausreise angenehmer ablaufen und es gibt einen Duty Free Shop sowie eine hübsche Bar. Die Hauptstraße von und zum Flughafen wird verbreitert auf 3 Spuren je Richtung. Waltraud hat mir erzählt, dass ein Bulldozer links und rechts alles frei gemacht hat inklusive eines Balkons der zu weit überstand, der fehlt jetzt einfach an dem Haus. Und es sind so viel mehr Autos auf den Straßen, oft größere und auch neuere, mein Sitznachbar vom Hinflug wird gut daran verdienen. Viele neue Gebäude sind entstanden oder noch im Bau. Und wenn dann mal LKW’s mit Sand beladen vor uns herfahren, ist unserAuto samt Insassen gelb gepudert.
Die Arbeiten haben begonnen, diese Straße wird auf 6 Spuren verbreitert.
Unterwegs mit einer lebenden Ziege auf dem Dach.
Eine alte Bäckerei, der Brötchenofen steht draußen.
Neubau
Kühe am Straßenrand
Gemüsestand mit einer großartigen Auswahl direkt an der Straße.
Und dann war er da, der Abschied. Ich war doch gerade erst angekommen, mein Englisch ging mir einfacher von den Lippen und nun geht’s Samstag nachmittags schon wieder zum Flughafen. Ich bedanke mich bei all den lieben Menschen, insbesondere bei Waltraud und Hatab, die mir unermüdlich meine vielen Fragen beantwortet und meine Reise unvergesslich gemacht haben. Denn mit vielen wunderschönen Momenten, Inspirationen und neuen Gedanken für meine nächste Reise weiß ich schon heute: Gambia, ich komme wieder!
Auf dem Rückflug hatte ich wieder einen netten Sitznachbarn, ein junger Gambianer, der zwei Wochen Urlaub bei seiner Freundin in seiner Heimat gemacht hatte und jetzt zurück nach Heidelberg musste. Dort arbeitet er als Kindergärtner. Ich hatte ihm von unserem Verein erzählt und so hatten wir ein für beide Seiten interessantes Gesprächsthema auf Englisch.
Hatab Beyai, der Manager unseres Vereins Socialis for the Gambia hat uns einen wunderschönen digitalen Weihnachtsgruß nach Deutschland geschickt welchen ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.
Halten Sie inne, schauen Sie sich das kleine Video an und vergessen für einen Moment alle Gedanken und Sorgen. Lassen Sie sich von unseren Schulkindern auf Weihnachten einstimmen.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein wunderbares, besinnliches Weihnachtsfest, Ihre Heike Hagemann
Seit 2017 unterstützt das Lebensart Café in Dortmund den Verein Socialis for the Gambia. Viele Gäste des Cafés haben meine Foto-Vorträge über das Leben im westafrikanischen Gambia und die Arbeit des Vereins in den letzten Jahren hier live verfolgt.
Aufgrund der angespannten Corona Situation ist eine Live-Veranstaltung zur Zeit leider nicht möglich. Überbrücken Sie die Zeit, bis es im nächsten Jahr mit neuen Fotos und Berichten von mir weitergeht und nehmen sich gerne einen kostenlosen Gambia Kalender vom Lebensart Café mit nach Hause.
Natürlich würde ich mich über eine freiwillige kleine Spende freuen, unser Gambia Sparhäuschen steht direkt auf dem Tresen im Café.
Aushang im Lebensart Café Dortmund, Kalender von Socialis for the Gambia liegen aus
Liebe Gambia Freunde, Vereinsmitglieder, Unterstützer und Förderer von Socialis for the Gambia. Meine letzte Reise nach Gambia war aufgrund von Corona vor fast 2 Jahren und ich habe Reiseheimweh, falls es dieses Wort noch nicht geben sollte, dann habe ich es jetzt erfunden. Mir fehlen die Sonne, der Geruch Afrikas und ganz besonders die lebensfrohen Menschen.
Umso mehr freue ich mich über jede Info und ganz besonders über Fotos von unserer Schule in Brufut. Ende September ist der Schulbetrieb nach den Sommerferien erfolgreich gestartet. Dank der Unterstützung unserer Vereinsmitglieder sowie allen Förderern und Sponsoren des Vereins Socialis for the Gambia – insbesondere auch während der Corona Zeit – wird all unseren Schulkindern auch eine kostenloses Mittagessen ermöglicht. Schauen Sie, wie brav die kleinen Mädels im Pavillon beisammen sitzen und es sich schmecken lassen.
Ich wünsche mir, dass dieses Foto auch Ihnen beim Betrachten ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Meine Bitte, unterstützen Sie den Verein weiterhin um unseren Schülern/innen mit Hilfe der kostenlosen Schulausbildung eine selbstbestimmte Zukunft und allen Angestellten in dieser schweren Zeit ein sicheres Einkommen zu ermöglichen.
Lang’ ist es her, im Frühjahr 2019 war ich zuletzt vor Ort in Gambia. Aber die aktuelle Entwicklung der sinkenden Corona Zahlen lässt hoffen, dass es bald auch wieder mit einer Reise nach Gambia zu unserer Schule in Brufut klappen könnte.
Bis es soweit ist, habe ich das Buch „Gambia – ein Blick auf Afrika“ von Sabine Läufer gelesen oder besser ausgedrückt verschlungen. Nachdem ich die Zusammenfassung des Buchumschlages gelesen hatte, war ich neugierig und nach den ersten Seiten wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Sabine Läufer war im Jahr 2012 für mehrere Monate ehrenamtlich in Brufut an unserer Schule um Französisch und Englisch zu unterrichten. Gewohnt hat sie in unserem Praktikantenhaus. Sie hat ihre Erlebnisse und persönliche Erfahrungen aus dem täglichen Leben in einzelnen Geschichten erzählt, so wie ich es nach meinen Reisen zu den anschließenden Fotoabenden auch intuitiv gemacht hatte. Beim Lesen waren viele meiner eigenen Erfahrungen wieder existent und meine Gedanken waren im 5.000 km entfernten Gambia. Ich war mittendrin in unserer Schule, bei den Kindern im Kreativbungalow, habe die Trommeln gehört und auch die Berichte vom Leben im Praktikantenhaus sowie aus Sintet sind lebensnah beschrieben. Sabine Läufer nimmt aber auch kein Blatt vor den Mund, sie schreibt offen über die Situation der Frauen, das marode Gesundheitssystem oder auch über die unberechenbaren Stromausfälle.
Bis es hoffentlich bald wieder nach Gambia geht, werde ich immer mal wieder meine Fotos anschauen und so gut wie möglich virtuell Kontakte / Verbindungen aufrecht erhalten.
Gambia – Ein Blick auf Afrika, Sabine Läufer ISBN 978-3-947334-40-7
Die Kinder sind erwachsen, aus dem Haus und je mehr Stauraum man früher hatte, desto mehr wurde im Laufe der Jahre verwahrt: Babykleidung, Spielsachen, Kindergartenbilder usw. Da wir bald umziehen, habe ich letztes Wochenende mit meiner Tochter viele Stunden aussortiert und aufgeräumt. In einer Künstlermappe haben wir einen wunderbaren handgeschriebenen Vers auf regenbogenfarbigem Papier gefunden. Wir konnten uns nicht erinnern, wann und in welchem Zusammenhang dieser erstellt wurde. Er hat mich sehr berührt und ich möchte Euch teilhaben lassen. Viel Freude beim Lesen:
Kind aus Südafrika Wenn ich geboren werde, bin ich schwarz. Wenn ich aufwache, bin ich schwarz. Wenn ich in die Sonne gehe, bin ich schwarz. Wenn mir kalt ist, bin ich schwarz. Wenn ich sterbe, bin ich schwarz. Aber DU! Wenn du geboren wirst, bist du rosa. Wenn du aufwächst, bist du weiß. Wenn du krankt bist, bist Du grün. Wenn du in die Sonne gehst, bist du rot. Wenn dir kalt ist, bist du blau. Wenn du stirbst, bist du lila. Und du hast den verdammten Nerv, mich „farbig“ zu nennen ?!